Das bin ich

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – das habe ich mir auch gedacht, nachdem ich angefangen hatte, meinen Beruf Journalist zu beginnen. Das war vor fast 30 Jahren. Meine ersten Bilder habe ich zu einer Geschichte über Kleingärtner in meiner Heimatstadt Winsen/Luhe gemacht. Mitten in der prallen Sonne, beziehungsweise gegen die pralle Sonne, ohne Aufhellung oder die leiseste Ahnung vom Verhältnis zwischen Blende und Verschlusszeit. Technisch also eine Katastrophe.

Na, ja. Zu meiner Freude hat sich das Verhältnis von schlechten zu guten Bildern in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Ich bin mittlerweile ganz enorm an Portraits interessiert. Für mich hat sich ein Satz von Robert Capa eingebrannt: „Wenn Dein Bild nicht gut ist, warst Du nicht nah genug dran.“ Das gilt für mich in fast jeder Aufnahme. Meine Lieblings-Optik ist deshalb das 85er. Wenn ich mir Bilder mit einer weitwinkligeren Optik anschaue, fühle ich mich befremdlich weit weg. Ich komme mir vor, als würde ich kilometerweit von der eigentlichen Bildaussage entfernt sein.

Und obwohl ich mittlerweile auch zu Digital gewechselt bin, finde ich Schwarz-Weiß-Filme immer noch klasse. An der Kraft von tiefschwarzen Schatten haben auch moderne Zeiten und erweiterte technische Möglichkeiten wenig geändert. Jedem modernen Photographen empfehle ich, sich Folgen der alten Krimireihe „Der Kommissar“ anzuschauen: Diese Reihe ist komplett schwarz-weiß und zum Teil unheimlich hart beleuchtete – ich finde, die Bildwirkung hat auch nach zig Jahren nichts an der Wucht eingebüßt.