Alle Artikel mit dem Schlagwort “Hautretusche

Photoshop-Composing für einen Zombie-Look
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Der Zombie-Look – durch die Flasche photographiert

Ich hatte mal Lust auf eine Zombie-Optik, beziehungsweise ergab sich das Schritt für Schritt. Eigentlich wollte ich meine Partnerin nur mal im Dunkeln mit giftgrünem Licht anblitzen – eine Schnaps-Idee, weil ich mal mit einem Aufsteckblitz durch eine leere grüne Whiskey-Flasche (Glenfiddich) beleuchten wollte.

Hat auch funktioniert, das Licht muss dafür auch extrem hart sein. Den brutal-grünen Look schafft aber nur das Nachdrehen der Farben in Lightroom. So weit, so gut, dem Zombie-Look fehlte aber noch einiges. Über die Haut legte ich dann das Schwarz-Weiß-Photo einer großen Rost-Fläche auf einem Brückengeländer. Das Ineinanderkopieren der Ebenen ließ die Rost-Verwerfungen als aufgeplatzte Haut erscheinen. So sollte das sein.

Die Anmutung des dahinterliegenden Schädels ließ sich einfach herstellen durch Aufsteilen der Gradation und anschließendem Nachbelichten. Die ohnehin starken Schatten durch die seitliche Beleuchtung wurden dadurch noch tiefer und sahen aus, als würde sich die Haut partiell vom Schädel gelöst haben, beziehungsweise als würde ein Teil von der Haut weggefault sein.

Die finalen Schritte bildeten dann einige wenige dunkelrote Pinselstriche in den dunklen Partien, um das blutige Schwären zu visualisieren. Zum Schluss habe ich die Augen noch giftgrün übertüncht. Letztendlich ist auch das faulige Grün das i-Tüpfelchen des Composings, aber die Zombie-Optik liegt an der Rost-Haut. Mein Tipp: Einfach mal bei Gelegenheit ein paar schöne großflächige Rost-Flecken photographieren und als Hintergründe für solche Gelegenheiten archivieren.

Freda Stender mit Sommersprossen und roten Haaren
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Hautretusche – weniger ist mehr

Glatt, glatter, am glattesten – mehr als die Bildaussage scheint mir heutzutage „der perfekte Look“ im Vordergrund zu stehen. Und Perfektion heißt: glatte Haut. Dazu wird gefiltert und geschraubt, was das Zeug hält, Weichzeichner, Stempel, Hochpassfilter, Bearbeitung einzelner Kanäle. Puppengesichter. Na, ja, schön sieht das schon aus, aber irgendwie auch ziemlich austauschbar. Oder?

Ich finde ja individuelle Gesichter sehr viel spannender. Gesichter, in denen zu sehen ist, was sie schon erlebt haben. Oder Gesichter, die von Natur aus „anders“ sind. Okay, ich stehe total auf Sommersprossen! Witzig ist, dass meine Modelle ihre Sommersprossen immer selbst verflucht haben. Bisher habe ich noch keine Frau mit Sommersprossen getroffen, die nicht sehnsüchtig einer glatten Haut hinterhergeseufzt hat.

Mir sind die glatten Gesichter zu sehr schön und zu wenig individuell; Sommersprossige sind immer individuell. Und auch Menschen mit Falten haben allein mit ihrem Gesicht eine Menge zu erzählen – gelebte Geschichte, die sich in den Gesichtern spiegelt. Lachfältchen hinter den Augen, Mundwinkeln, die Glück oder Enttäuschungen spiegeln.

Nachdem ich das Portrait eines reiferen Modells mal mit dem Klarheit-Filter von Lightroom glatter gezogen hatte, kommentierte sie das Ergebnis, damit, sie sähe ja jetzt aus wie ein Filmstar. Und das meinte sie durchaus verächtlich. So unrecht hatte sie tatsächlich nicht. Ich finde auch, dass Hautretusche oft überbewertet wird und oft die eigentliche Bildaussage überdeckt.Wie seht Ihr das?