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Männer-Portraits – klarer Blick voraus

short_2_webhinzmannFür Männer-Portraits eignet sich in der Regel hartes Licht am besten. Aber eben nicht unbedingt. Wenn der Blick klar voraus geht, ist auch weicheres Licht durchaus angebracht – das ist auch immer eine Typsache. Ein dunkler Typ sieht vielleicht eher kernig aus, als ein heller, eher weicherer Charakter. Hier bestimmt der silbergraue Bart mit der entschlossenen Körperhaltung und der Lederjacke den Typ so gut und kernig, dass das Licht keine zusätzlichen Akzente setzen muss, um Kernigkeit zu demonstrieren. Also habe ich in diesem Fall einfach mit einem normalen Aufsteckblitz von leicht schräg oben aus der Hand geschossen und die Leistung so weit herunter geregelt, dass ich zwar einen Reflex in den Augen und einen leichten Schatten unter der Nase sehe, aber ansonsten den Eindruck von available light bestehen lasse. Für die Betonung der Konturen eine ideale Kombination, weil sie weitestgehend eine natürliche Lichtstimmung lässt.

Die warme Farbstimmung, liegt der an der tief stehenden Sonne, dessen orangefarbener Ton noch verstärkt wurde – ich bin ein ausgesprochener Gegner von Filtern während der Retusche, dafür versuche das schon während der Aufnahme zu realisieren. Als Kontrast wurde hier in den Schatten, vor allem in der Lederjacke, das Blau gegenüber den anderen Farbtönen betont. Für diese Retusche eignet sich am besten Lightroom. Dort lassen sich die Tiefen und die Lichter ganz easy separat einfärben. Photoshop kann das auch, ist da aber träger.

Farbigkeit gewinnt heutzutage immer stärker an Bedeutung für die Attraktivität eines Bildes. Farbigkeit wird heute grundsätzlich als »Look« bezeichnet. Jeder Photograph hat so seinen eigenen »Look«, das ist einerseits wichtig, um seinen eigenen Stil kenntlich zu machen, und schnell erkannt zu werden. Mit seinem eigenen »Look« macht jeder Photograph aus sich eine eigene Marke. Andererseits kann der eigene »Look« auch schnell eingefahren wirken. Verschwindet eine Mode, sieht der »Look« schnell von vorgestern aus. Jeder Photograph sollte also abwägen, wie sparsam er seine Stilmittel einsetzen oder wie viel Variation er pflegen will.

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