Leobar - Blick in eine Cocktailkneipe
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Leobar – Kneipenportrait in einer Stunde

Journalistische Photographie hat immer schnell zu sein. Schwierig wird das, wenn klassische Hemmnisse auftauchen, beispielsweise große dunkle Räume, wie sie in der Gastronomie die Regel sind. Werden die zu hell ausgeleuchtet, geht die Atmosphäre kaputt, zu wenig Licht sieht gedruckt selten stimmungsvoll aus, sondern eher schlicht unterbelichtet.

Beim Portrait der Leobar im Hamburger Grindelviertel ist der Spagat gelungen: Das Flair ist erhalten geblieben, und durch die Personen im Vordergrund mit den hellen Hauttönen wirkt das Bild trotzdem gut durchzeichnet. Der „Trick“ ist sogar ganz einfach. Eine 60×60 Zentimeter große Softbox leuchtet die beiden Personen mit einem relativ weichen Licht aus, das in den Vordergrund gezogene „Sofa“ wirkt dabei aus Raumteiler. Dazu kommt lediglich ein Spot in einem sehr steilen Winkel von unten auf die Flaschen, so dass die auch auch noch von hinten in die Szene strahlen. Trotz des engen Ausschnitts lassen die dunklen Ecken noch die Tiefe des Schankraums erahnen.

Mit Auf- und Abbau war die Szene in kapp einer Stunde im Kasten. Die Zeit reichte sogar noch für das Close-Up des Cocktail-Knüllers in der Leobar: der „Leo bleu“, ein Cocktail, in dem „Blue Curacao“ sein Comeback feiert.

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Der Cocktail stand in einer Schüssel mit Eis auf dem Tresen, so dass der Spot dahinter nur umgedreht werden musste. Der optische Effekt ergibt sich aus drei einfachen Schritten: Mehr Cyan in der ohnehin schon blauen Farbe, Entfernen der roten und gelben Anteile im Eis und Erhöhen der Schärfe des gesamten Bildes. Das führt zum frischen, eisgekühlten Lecker-Look.

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