Portrait von Christian Giesen
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Portrait: einfach out of camera

Geduld ist eine die wichtigsten Tugend eines Fotografen. Geduld für den richtigen Moment ist weit entscheidender für ein gutes Bild, als jeder Kniff in Bildbearbeitung. Das obige Portrait ist prinzipiell „out of camera“, das heißt, Schnitt und Komposition entsprechen exakt dem Negativ – genau: Ich habe das Bild analog fotografiert auf dem Kodak T-Max 100-Kleinbildfilm.

Entscheidender aber ist, dass ich auch an der Belichtung im Nachhinein kaum etwas nachgebessert habe: Kein Lightroom, aber auch kaum Photoshop. Ich habe lediglich die Gradation etwas aufgesteilt und kurz mit Dodge and Burn Tiefen und Lichter betont. Ansonsten stimmte die Belichtung exakt, obwohl ich lediglich mit einem Handbelichtungsmesser grob das Umgebungslicht eingemessen habe. Dieser Tag war zwar ein grundsätzlich sonniger, aber immer wieder schoben sich Wolken über den Himmel, so dass die Lichtbedingungen häufiger wechselten.

Allein das erfordert eine Menge Geduld, aber spannender war, dass ich meinen Portraitierten lange mit der Kamera verfolgt habe, um einen aussagekräftigen Moment abzupassen. Wir saßen in einer Strandbar und unterhielten uns lange. Zwischendurch habe ich immer wieder fotografiert. Klar, war mein Model irgendwann ein wenig genervt, aber andersherum auch geschmeichelt. Jedenfalls kam ein sehr gutes Ergebnis heraus. Und das trotz offener Blende. Die Schärfe stimmt, die Augen haben Licht.

Mein Model war jedenfalls hoch zufrieden. Immerhin ist er selbst Fotograf. Mal reinschauen bei Christian Giesen.

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