Alle Artikel in der Kategorie “Themen

Photoshop-Composing für einen Zombie-Look
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Der Zombie-Look – durch die Flasche photographiert

Ich hatte mal Lust auf eine Zombie-Optik, beziehungsweise ergab sich das Schritt für Schritt. Eigentlich wollte ich meine Partnerin nur mal im Dunkeln mit giftgrünem Licht anblitzen – eine Schnaps-Idee, weil ich mal mit einem Aufsteckblitz durch eine leere grüne Whiskey-Flasche (Glenfiddich) beleuchten wollte.

Hat auch funktioniert, das Licht muss dafür auch extrem hart sein. Den brutal-grünen Look schafft aber nur das Nachdrehen der Farben in Lightroom. So weit, so gut, dem Zombie-Look fehlte aber noch einiges. Über die Haut legte ich dann das Schwarz-Weiß-Photo einer großen Rost-Fläche auf einem Brückengeländer. Das Ineinanderkopieren der Ebenen ließ die Rost-Verwerfungen als aufgeplatzte Haut erscheinen. So sollte das sein.

Die Anmutung des dahinterliegenden Schädels ließ sich einfach herstellen durch Aufsteilen der Gradation und anschließendem Nachbelichten. Die ohnehin starken Schatten durch die seitliche Beleuchtung wurden dadurch noch tiefer und sahen aus, als würde sich die Haut partiell vom Schädel gelöst haben, beziehungsweise als würde ein Teil von der Haut weggefault sein.

Die finalen Schritte bildeten dann einige wenige dunkelrote Pinselstriche in den dunklen Partien, um das blutige Schwären zu visualisieren. Zum Schluss habe ich die Augen noch giftgrün übertüncht. Letztendlich ist auch das faulige Grün das i-Tüpfelchen des Composings, aber die Zombie-Optik liegt an der Rost-Haut. Mein Tipp: Einfach mal bei Gelegenheit ein paar schöne großflächige Rost-Flecken photographieren und als Hintergründe für solche Gelegenheiten archivieren.

Modefoto, Oberteil aus Sicherheitsgurten, Designerin Bettina Schmutz
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Modephotographie – Zeig den Stoff

Modefotografie – Jacke aus Sitzbezügen, Designerin Bettina Schmutz.Modephotographie ist mittlerweile so wenig außergewöhnlich, wie alles wenig außergewöhnlich ist. Wir sind ständig davon umgeben, und darum wirkt vieles beliebig. Ich persönlich erinnere mich gern an die Worte eines der ersten und bekanntesten deutschen Modephotographen: Franz Christian, kurz F.C. Gundlach. Der hat immer davon gesprochen, die Stofflichkeit der Mode in den Vordergrund zu rücken. Diesen Gedanken vermisse ich in vielen Modephotos – wobei der Stoff doch neben dem Schnitt das wichtigste Attribut von Mode darstellt. Ich hatte jetzt das Glück eines besonderen Shoots mit der Hannoveraner Designerin Bettina Schmutz. Sie hat Mode geschneidert aus Sicherheitsgurten und dem Lederbezug des Golf GTI. Für das Thema »Stofflichkeit« eine echte Herausforderung.

Wir haben uns als Location das Expo-Gelände ausgesucht, genauer: die Umgebung um die Hochschule für Photographie. Die Stahl- und Glas-Umgebung mit dem shabby chic des Beton bildeten für das Sportwagen-Image der Mode eine ideale Anmutung. Ich habe auf künstliches Licht komplett verzichtet und das Licht an diesem sehr sonnigen Tag mittels eines großen Sunbounce-Reflektors umgelenkt. Da der Tag auch noch sehr windig war, zeigte sich schnell, dass so ein riesiges Sonnensegel vor allem bei Böen eine starke Hand braucht. Der kleine Sunbounce ist sicher komfortabler, taugt aber kaum für Ganzkörper-Aufnahmen.

Das sehr intensive Sonnenlicht arbeitete aber die Stofflichkeit wunderbar heraus: Sicherheitsgurte sind gewebt und ergeben so ein typisches Muster. Auch das Ledermaterial bildete sich in seiner rauhen Oberfläche und seinem sperrigen Schnitt sehr gut ab. Glücklicherweise brauchten die Bilder deshalb nur wenig spektakulär zu sein, um trotzdem Eindruck zu machen. Passt zum Golf GTI: Das Außergewöhnliche kann sehr wohl im Gewöhnlichen stecken, anstatt auf Biegen und Brechen Aufsehen zu erregen.

Glückliches Paar am Strand der Ostsee
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Paar-Photographie: Glück sieht überall toll aus

Was ist eine Partnerschaft? Eigentlich kaum sichtbar. Partnerschaft findet ja im Herzen statt oder in der Seele. Genau, da, wo keiner hinschauen kann. Geht ja auch keinen etwas an. Aber – Partnerschaft, das große Gefühl, das ist im Kleinen durchaus zu erkennen. An den kleinen Gesten, an den Blicken; und dort, wo ich persönlich immer am liebsten hinschaue: am Gesicht. Paar-Photographie ist ein spannendes Thema, weil gute Bilder das Glück zweier Menschen spiegeln.

Wie stellen sich Mann und Frau – oder welche Kombinationen auch immer – zueinander? Welche Dynamik lässt sich da herauslesen? Knistert da etwas? Kann ich vielleicht etwas festhalten, was sich der Betrachter selbst wünscht? Würde ich mit einem der Abgebildeten tauschen wollen? Weckt das Bild Sehnsüchte im Betrachter? Viele, viele Fragen, auf die ein gutes Bild antworten kann. Ohnehin sollte ja jedes Bild eine Geschichte erzählen. Insofern ist das Bild von einem Paar doppelt so schwer wie das von einem Einzelnen; schließlich sind ja die Geschichten von gleich zwei Menschen zu erzählen. Dazu kommt noch die Dynamik zwischen den beiden, Paar-Photographie kann ja auch ein streitendes Paar abbilden und eine explosive Geschichte erzählen. Aber diese Spannung, das Knistern, die Romantik, die Liebe – das große Gefühl – bleiben viele Bilder schuldig. Deshalb habe ich beispielsweise so meine Schwierigkeiten mit Hochzeits-Photographien. Viele dieser Bilder sind eigentlich ziemlich gestelzt und blutleer. Wie kann aber ein Photograph das Besondere aus einem Paar herausfiltern und festhalten?

Distanziert oder eng umschlungen: beides geht

Jedes Paar ist individuell und so müssen auch die Bilder sein. Das eine Paar mag eng umschlungen gesehen werden, das andere Paar steht distanzierter beieinander – und auch da wieder: entweder nebeneinander oder hintereinander. Zweisamkeit und Miteinander drückt jedes Paar eben anders aus. Und hier ist der Photograph gefragt: Will er ein Paar seiner Sichtweise entsprechend inszenieren oder motiviert er sie zum eigenen Auftritt? Beides kann enorm charmant sein, wichtig ist, was der Photograph für eine Geschichte erzählen möchte – seine oder die des Paares. Das bestimmt auch ein wenig den Einsatz der technischen Mittel.

Je stärker der Einsatz von Technik ist, desto stärker leidet der Zauber des Moments: Wer Menschen in ein Licht-Set-Up steckt, stellt sie auf eine Bühne, das macht die Atmosphäre schnell künstlich und gezwungen. Wer sich mit Aufhellung begnügt, beispielsweise mit einem einzigen entfesselten Blitz, hat vielleicht weniger ausgefeilt beleuchtet, lässt aber Raum für Natürlichkeit, die Abgebildeten benehmen sich in der Regel freier, weil sie sich weniger beobachtet fühlen. Nach meinem Geschmack sind viele Paarphotographien viel zu steif – vor allem von Hochzeiten. Sie erinnern mich stark an Familienbilder aus der Kaiserzeit: Der Familienvater sitzt, seine Angetraute steht dahinter, die Kinder hocken davor. Regisseur war damals ausschließlich der Photograph, der die Abgebildeten sorgfältig arrangierte. Diese Bilder sollten das gesellschaftliche Ansehen der Abgebildeten zur Schau stellen. Nachzulesen in Paul Bordieus Gedanken über die sozialen Gebrauchsweisen der Fotografie in seiner Abhandlung „Eine illegitime Kunst“. Die normalen Menschen imitierten den Adel und versuchten, Erhabenheit zu demonstrieren.

Entsprechend ernst und streng sahen die Bilder aus. Heute steht Lebensfreude im Vordergrund der Menschen. Eben das sollte das Leitmotiv für Bilder von Paaren sein. Kurze Belichtungszeiten erlauben dem Photographen, auch Bewegung einzufangen, wenn sich das Paar während des Wechsels der Positionen neu findet, neu erfindet, zwischen Distanz und Nähe wechselt. Ich finde eine gewisse Unschärfe dabei auch ausgesprochen förderlich. Das Bild wirkt dann technisch weniger perfekt, dafür um so authentischer. Körperliche Nähe, die dadurch zum Ausdruck gebracht wird, lässt auf die Stärke des Gefühls zueinander schließen.

Punks im Gegenlicht? Warum nicht!

Gestalterisch ist Paarphotographie also ziemlich anspruchsvoll, finde ich. Photographiere ich beispielsweise im Gegenlicht? Das kann schnell abgeschmackt aussehen. Oder eben auch nicht. Das muss jeder Photograph selbst entscheiden. Das Bild eines Punk-Paares stellt sicher andere Anforderungen als das von Menschen, die auf dem Land glücklich sind. Für beide Paare gelten unterschiedliche Sehgewohnheiten, beziehungsweise andere Herausforderungen, diese Sehgewohnheiten zu stören und eine neue, ungewohnte Optik zu schaffen; ein punkiges Paar vor einem idyllischen Sonnenuntergang wäre dann doch mal was; Romantik pur ergäbe hier einen interessanten Kontrast. Technisch führt am Minimalismus kein Weg vorbei: ein Aufhellblitz aus der Hand oder ein Aufheller, das muss reichen; zu viel zerstört den Zauber. Natürlich wäre, wie immer, ein Assistent großartig. Aber auch das würde die Intimität des Paares stören. Die Location ist meines Erachtens egal. Ein glücklicher Moment am Bistrotisch kann viel mehr Zweisamkeit belegen als eine auserlesene Umgebung, in die das Paar wie hineingepflanzt aussieht.

Glück sieht überall toll aus.

Pin-up-Photo mit dem Model Maria, das kniet.
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Pin-up: die klebrige Verführung

Irgendwie bleibt der Blick doch immer dran kleben: am Pin-up. Was macht so ein Pin-up aus, wie bekommt Ihr so etwas hin? Einigermaßen einfach! Ihr müsst nur richtig hinschauen lernen. Wie Ihr das Licht setzt, ist dabei eher nebensächlich. Die Wirkung folgt ein paar anderen Gesetzen.

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In Kategorie: Akt
Dave Stewart and the Spiritual Cowboys
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Live: Extravaganz kommt gut

Musiker sind in der Regel extrovertiert. Rampensäue. Eitel, aufmerksamkeitheischend, jeden Blick auf sich ziehend. Mancher Künstler setzt aber noch einen drauf, mancher Künstler ist ein eitler Geck über alle Maßen. Einer davon ist Dave Stewart. Und genau solche Leute machen uns doch Spaß, oder?

In den Achtzigern und Neunzigern hatte Dave Stewart seine große Zeit, als er mit Annie Lennox die Combo „Eurythmics“ bildete. Die Band scheiterte zum großen Teil an seinem Ego. Er war an Aufmerksamkeit interessiert, und so wie der Charakter von Dave Stewart, so klang auch die Musik. Später hatte er die Band „The Spiritual Cowboys“. Dave Stewart legte immer Wert auf Extravaganz, auf das Auffallen, auf Unverschämtheit.

Davon lebt die Musik, Extravaganz kommt gut. Und diesen Moment habe ich tatsächlich einmal abgreifen können.

Football-Trainer Michael Jakobeit aus Hamburg
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Sportrait: die Körpersprache suchen

Sport lebt von Leidenschaft. Sport besteht aus dem binären Code von Siegen und Verlieren. Gewinnst Du, bist Du die unbestrittene Nummer Eins; als Verlierer bist Du lediglich eine Null. Wer das weniger streng sieht, betreibt keinen Sport, sondern Wellness – meiner Meinung nach, jedenfalls im Wettkampfsport. Für mich als Sportreporter mit Kamera galt immer der Zweikampf als der entscheidende Moment: als der eine kurze Augenblick, in dem sich zeigt, wer Biss hat und wer gebissen wird. Hört mal rum in Sport-Interviews, welche Vokabel dort häufig auftaucht, um Sieger und Unterlegene optisch voneinander zu unterscheiden: die Körpersprache. Wer ein gutes Bild sucht, muss die Ausrufezeichen in der Körpersprache finden.

Körpersprache ist für mich die Grundlage eines guten Photos. Pose wird auch oft als Synonym verwendet, aber Körpersprache finde ich schöner, weil: plakativer. Eine Frau macht auf sich aufmerksam, in dem sie ihren Körper sprechen lässt, Aggression ist genauso an der Körperhaltung ablesbar wie Desinteresse. Einer der Sportler, die das auf unnachahmliche Weise ausdrücken konnten, war der Hamburger Michael Jakobeit, der viele Jahre lang als Spieler und dann als Trainer den American Football in Hamburg geprägt hat. Er war beruflich ein reiner Büro-Mensch, hat aber von sich selbst erzählt, dass er in jeder freien Minute an seinem Körper arbeite. Wenn er im Amt in ein anderes Stockwerk musste, hat er Fahrstühle gemieden und die Treppen genutzt. Wenn er Pause hatte, hat er die mit Crunches gefüllt.

Als Trainer hat er seinen Spielern abverlangt, das Letzte aus sicher herauszupressen, die Leidenschaft für den Moment zu zeigen. Sieht man, oder?

Baseball. Pitcher in Bewegung.
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Sportrait: Mehrfach-Belichtung bringt Bewegung

Früher war alles besser. Na, ja, zumindest anders. Aus der analogen Zeit stammt ein Schätzchen meiner Sportphoto-Phase: der Pitcher. Das ist im Baseball der Typ, der auf einem kleinen Hügel steht und den Gegenspielern den Ball um die Ohren pfeffert. Ich wollte damals eine Funktion ausprobieren, mit der die Nikon F3 glänzte, und der, ganz ehrlich, selten bis nie von Photographen benutzt wurde.

Das war der kleine Hebel zur Mehrfachbelichtung. Auch ich bin auf den eigentlich nur deshalb gestoßen, weil ich in einem antiquierten Lehrbuch ein Bild mit dieser Technik gesehen hatte. Der umgelegte und eingerastete Hebel schaltete den Transport des Filmes aus, spannte aber den Auslöser immer wieder, so dass die Kamera weiterhin Bild für Bild belichten konnte. Mit jeder Auslösung wurde also immer wieder das gleiche Negativ belichtet, solange der Mehrfachbelichtungs-Hebel wieder in seine Nullstellung geschoben wurde.

So etwas vermisse ich tatsächlich, obwohl diese Funktion leider nur alle Jubeljahre mal zu gebrauchen ist. War früher so, ist heute ähnlich.

Ali Daute, Kickboxer, posiert mit Taube
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Sport-Portrait: der Tauben-Schlag

Kick-Boxer Ali posiert mit Taube. Boxer sind faszinierende Sportler, für meinen Geschmack jedenfalls. Sie trauen sich einfach was, strahlen etwas Archaisches aus, vielleicht etwas Ur-Männliches, Dynamisches, Kantiges, etwas Herausstechendes. Wie bekomme ich so etwas ins Bild? Kontraste sind ja das Allheilmittel, um einen Eindruck zu verstärken. Kontraste lassen Charakteristika erst richtig zur Geltung kommen. Hatte ich mir zumindest so gedacht und mir für einen Kickboxer ein Setting überlegt, das eine witzige Anekdote nach sich ziehen sollte.

Ich wollte vor langer Zeit einen Kickboxer portraitieren und überlegte mir, ihm als Kontrast eine „Friedenstaube“ auf den Handschuh zu setzen. Einen Boxer allein in der typischen Pose abzulichten oder seine Muskeln mit Licht herauszuarbeiten, erschien mir zu alltäglich. Mein Modell fand die Idee auch ganz cool und sagte zu. Gesagt, getan, woher sollte ich aber eine weiße Taube bekommen? Einige Züchter lassen ja auf Hochzeiten welche fliegen, aber damit war mir wenig gedient. Sie sollte sitzen bleiben und auch keinen Schreck vom Blitzlicht oder vielleicht einen Herzinfarkt bekommen. Ich kassierte zunächst einige Absagen. Dann biss aber doch einer an, obwohl er mir gleich riet, mir wenig Hoffnung zu machen, dass mein Vorhaben klappt.

Für einen schlanken Kurs rückte er mit zwei weißen Tauben im Studio an. Schon die erste war ein Volltreffer und strafte die gesamte Züchterschaft Lügen: Na, klar, nachdem sie aus dem Korb war, drehte sie im Studio zwei Runden, um die Gegend abzuchecken. Aber dann, oh, Wunder, blieb sie einigermaßen geduldig auf Handschuh und Schulter meines Models sitzen. Selbst das wiederholte Blitzen ignorierte sie komplett. Im Gegenteil schien sie das ganze Procedere sogar zu interessieren.

Hinterher erzählte mir dann der Züchter, warum er mir überhaupt behilflich war – in einem leicht angesäuerten Ton. Er erzählte, einige Zeit vor meinem Anruf hätte sich der Playboy bei ihm gemeldet mit einer ähnlichen Anfrage: Die wollten Tauben für eine Photo-Produktion und hätten richtig fettes Geld gegeben. Da hatte sich mein Züchter nicht getraut – von wegen, die bleiben nicht sitzen, und so. Mit mir zusammen hatte er sich eines Besseren belehren lassen können und betrauerte ein wenig, dass ihm einige Scheinchen durch die Lappen gegangen waren. Also gilt auch hier, was ich immer und immer wiederhole: Unternehmen ist meist besser als unterlassen. Lieber versuchen und scheitern als verzichten und bedauern. Traut Euch was!

Roman Reimer, Junior-Texter in Hamburg
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Studio-Portrait: aus Felern lernen

Spontane Schnappschüsse sind etwas Großartiges. Ich schnappe mir einen Moment und halte den fest. Ich reiße den Moment aus dem Alltag heraus, halte die Zeit an, hindere die Welt daran sich weiterzudrehen und diesen einen Moment wieder im Lebens-Einerlei unterzurühren. Inszenierte Photographie ist eine andere Kategorie: eine Komposition aus meinen Vorstellungen. Der Reiz daran: Ich male mir die Welt, wie sie mir gefällt. Ganz bewusst, meine Kreativität ist dabei unendlich.

Ich will ja eine Botschaft senden. Das ist dann so etwas wie journalistische Photographie: Ich gestalte, ich mache Meinung. Das war auch meine Aufgabe bei einem tollen Job für die Hamburger Unizeitschrift „Uniscene“: Die Geschichte hatte zum Thema, inwiefern das Scheitern einer Karriere sogar Schub geben, einen Menschen sogar noch interessanter machen könnte.

Protagonist der Geschichte war Roman Reimer, der aus dem Süddeutschen nach Hamburg gekommen ist, weil ihn sein Ausbildungsberuf in der Logistik mehr und mehr gefrustet hatte und er sich zum Werbetexter berufen fühlte – was er auch anscheinend war, schließlich brachte ihn ein selbstgetexteter Rap über „Fehler“ an die bekannte Hamburger Texterschmiede und nach der Ausbildung dort in die Hamburger Spitzen-Agentur Legas Delaney.

Photographisch erforderte das ein wenig Bastelei: Ein Portrait wäre zu stumpf geworden. Irgendwie musste Roman in einen Kontext gesetzt werden, ich wollte ja seine Geschichte visuell kurz und knackig nacherzählen. Wie so oft im Leben, musste der Wirklichkeit also mit etwas Inszenierung nachgeholfen werden. Mit ein paar Metern Wäscheleine, Wäscheklammern, schwarzem Edding und gelbem Photokarton war das Setting ausreichend gestaltet. Ein Hingucker ist dabei allemal herausgekommen, aber natürlich ist das Bild ganz weit weg von spontan. Alles kann man eben selten haben.

Mitarbeiterfotos am besten in der Büro-Athmosphäre
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Mitarbeiter: am besten platziert

Mitarbeiter-Photos sind ein ziemlich alltägliches Geschäft, aber, wie ich finde, auch ein überaus dankbares: Da Produkte heutzutage immer vergleichbarer und weniger unterscheidbar werden, fokussiert das Marketing in Unternehmen mittlerweile hauptsächlich die Menschen, die Produkte herstellen oder Dienstleistungen erbringen. Jeder einzelne Mitarbeiter wird inzwischen zum Image-Träger eines Arbeitgebers. Und das sollten die Mitarbeiter-Portraits auch ausstrahlen.

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